Jeden Freitag,  ab 15:00 Uhr, gibt es das offene Angebot „Einfach nur Reden“ für Geflüchtete/Zuwanderer in der Begegnungsstätte Flüchtlingsrat Krefeld e. V. Bleichpfad 15c. 

Die Idee hinter diesem Angebot ist es, wie der Titel schon sagt, „einfach zu reden“, ohne immer an Grammatik, passende Vokabeln oder ähnliches zu denken. Hier kann das bisher Gelernte in entspannter Atmosphäre ohne Angst vor Fehlern angewendet werden. 

Ausflug nach Bonn

Immer wieder ist das Leben in Deutschland Thema und auch das Interesse an der neueren deutschen Geschichte ist sehr groß. So entstand die Idee einen Ausflug nach Bonn zu unternehmen und dort unter anderem das Haus der deutschen Geschichte zu besuchen.

Auch dieser Ausflug wurde intensiv vorbereitet. Wir informierten uns über die Rolle Bonns als Bundeshauptstadt. Beschäftigten uns mit der Tatsache, dass Berlin nach der Wiedervereinigung Bundeshauptstadt wurde und waren verblüfft über die logistischen Leistungen, die im Rahmen des Umzugs nach Berlin gemeistert werden mussten und bewunderten auch das große Talent Beethoven, der ja ein Sohn der Stadt Bonn war.

Und dann folgte auf all die Theorie der Praxisteil und wir fuhren an einem Samstag nach Bonn. Nach unserer Ankunft am Bahnhof Bonn UN Campus führte unser Weg über die Museumsmeile zum „Weg der Demokratie“, der quer durch das alte Regierungsviertel geht und an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei führt. Aber erklärte, dass einige der Gebäude sie an den modernen Teil Aleppos erinnerten, die Stadt aus der sie und ihre Familie geflüchtet waren. 

Erkunden der deutschen Geschichte

Weiter ging es Richtung Post Tower und Rheinpromenade und dann standen wir vor dem  „Haus der deutschen Geschichte“ und starteten unseren Erkundungsgang durch die deutsche Geschichte seit 1945. Obwohl, zuerst stießen römische Ruinen im Keller des Museums auf großes Interesse und wir diskutierten die Rolle der Römer, z. B. Stadtgründungen wie Bonn, Köln, Neuss und Xanten, für die Geschichte/Entwicklung Deutschlands. Dann ging es mit der Zeit direkt nach dem 2. Weltkrieg weiter und man merkte sehr deutlich wie nachdenklich alle wurden, denn viele waren genau davor geflohen vor Krieg, Zerstörung, Verfolgung.

Besonders beeindruckend fanden wir die Bilder, die den Wiederaufbau dokumentierten z. B. Köln, Hamburg und auch Bonn 10 Jahre nach Ende des Krieges und es wurde hier und da die Meinung geäußert, dass dies auch in Syrien funktionieren könnte, wenn sich die Verhältnisse ändern würden. 

Weiter ging es durch die Jahrzehnte, die ersten freien Wahlen, Adenauer, Wirtschafts-Wunder, die ersten „Gastarbeiter“ kamen und arbeiteten tatkräftig am wachsenden Wohlstand in Deutschland mit. Und plötzlich war es nachmittags und wir wollten ja noch in die Bonner Altstadt und unbedingt einen Blick auf das Beethoven Haus werfen. Also beschlossen wir unseren Besuch im Museum zu beenden, um wenigstens noch einen kleinen Eindruck von der Bonner Altstadt zu bekommen und natürlich musste noch ein kurzes „Photoshooting“ vor dem Beethoven Haus ermöglicht werden.

Zurück nach Krefeld

Dann ging es mit der Straßenbahn zurück nach Köln und wir hatten noch einen kurzen Moment Zeit den Kölner Dom zu besuchen bevor wir mit dem Zug zurück nach Krefeld fuhren.

Auch auf diesem Ausflug wurde wieder viel geredet, diskutiert, gelacht und voneinander gelernt und es wurde der Wunsch geäußert, irgendwann nochmal in das Haus der deutschen Geschichte zu fahren und dort einen ganzen Tag zu verbringen, da wir ja noch nicht alles gesehen hatten. 

Also Fortsetzung bzw. der nächste Ausflug folgt bestimmt.