Flüchtlingsrat protestiert gegen Asylrechtsverschärfungen der Ampelkoalition

Protestbrief an die Krefelder Parteivorstände und Bundestagsabgeordneten von SPD, Grünen und FDP

Es ist ein klarer Bruch der im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP vereinbarten Asylbeschlüsse: Nun haben die Ampelparteien entgegen ihren wohlklingenden Verlautbarungen im Koalitionsvertrag weitere Asylrechts-verschärfungen zusammen mit den Bundesländern beschlossen: Es sollen weitere sog. „sichere Drittstaaten“ benannt werden, deren Staatsangehörigen grundsätzlich jeglicher Flüchtlingsschutz verweigert wird, mehr Abschiebungen und Abschiebehaft sowie mehr Einschränkungen bei der grundgesetzlich garantierten Unverletzlichkeit der Wohnung werden jetzt offensichtlich zum Programm der sog. Fortschritts-koalition. Schlimmer noch: Bundesinnerministerin Fäser will beim nächsten Asylgipfel auf EU-Ebene sich in die „Flüchtlingsabwehrfront anderer EU-Staaten“ einreihen und für Kontrollstellen an den EU-Außengrenzen mit erlaubtem gefängnisähnlichem Gewahrsam die deutsche Zustimmung erteilen.

In Protestanschreiben an die Krefelder Parteivorstände der Ampelparteien und die lokalen Bundestagsabgeordneten Jan Dieren (SPD), Ulle Schauws (Grüne) und Otto Fricke (FDP) hat der Vorstand des Flüchtlingsrates um eine Stellungnahme zu diesen Asylrechtsverschärfungen gebeten. Der Flüchtlingsrat fordert die politisch Verantwortlichen auf, die beschlossene weitere Demontage des Asylrechtes mit weiterer Senkung menschenrechtlicher Mindeststandards zurückzunehmen. Inzwischen haben zudem über 50 zivilgesellschaftliche Organisationen – darunter u.a. unsere Kooperationspartner Seebrücke, DPWV-Gesamtverband, die Caritas sowie proasyl – in einem dringlichen Appell an die Bundesregierung ebenfalls vehement das Zurückkehren zu einer menschenrechtsbasierten Asylpolitik gefordert.

In Zukunft noch mehr Menschenrechtsverletzungen und Verweigerung von Schutz durch den
„Friedensnobelpreisträger“ EU mit Zustimmung der Bundesregierung?

Link Protestanschreiben

Link Appell

Neustart unseres Projektes „Einfach nur reden“ ab dem 03. Mai im Bleichpfad

Ab Mittwoch, 03. Mai 2023, 16.00-18.00 Uhr können Unterstützung suchende Geflüchtete in unserer Begegnungsstätte wieder Hilfen und dann immer mittwochs zur selben Uhrzeit

-beim Erlernen der deutschen Sprache

-beim „einfach nur reden“/Sprechen und Handeln in alltäglichen Situationen

-bei der Erstellung von Bewerbungen

-bei der Computer- und Druckernutzung erhalten.

Mehr Infos – Link

„Unterstützungsangebote in unserer
Begegnungsstätte Bleichpfad 15a“

Neue Aufenthaltsgesetze – Weiterhin überforderte Ausländerbehörde

Integration geht anders – Geduld und warten bleiben für Geflüchtete und Unterstützer/innen weiterhin angesagt!

Zu Jahresbeginn sind sie nun endlich in Kraft getreten: u.a. die lange von der Ampelkoalition angekündigten Verbesserungen für Geflüchtete mit langjährigem Duldungsstatus mit dem schön klingenden Namen:„Chancenaufenthaltsrecht (§104c Aufenthaltsgesetz)“

Nach Angaben aus der Ausländerbehörde könnten ca. 700 in Krefeld lebende Geflüchtete von dieser Verbesserung ihres Aufenthaltstatus profitieren. Aber: Bereits im Dezember erklärte die Leitung der Behörde: Antragsteller/innen müssen weiterhin mit extrem langen Wartezeiten im Bereich Einbürgerung und Umsetzung des Chancen-Aufenthaltsrechtes rechnen!

4000 offene Anträge zur Aufenthaltsverlängerung – bis zu einem Jahr Wartezeit auf Einbürgerung, bereits angekündigte extrem lange Wartezeiten auf eine Entscheidung zur Erteilung des Chancen-Aufenthaltsrechtes: Integration geht wahrlich anders!

Die Kommunalpolitik bleibt weiterhin aufgefordert, sich endlich ernsthaft der Thematik anzunehmen!

Quillt ständig über – trotz täglicher Leerung!

Stabwechsel gelungen – Neue Doppelspitze beim Flüchtlingsrat!

Am 19.10. wurden in einer mit 34 Mitgliedern gut besuchten Mitgliederversammlung des Flüchtlingsrates Elisabeth Völlings und Tatjana Schremmer zu neuen Vorsitzenden des Flüchtlingsrates einstimmig gewählt. Sie treten ab sofort die Nachfolge der längjährigen Vorsitzenden Ute Richter und Christoph Bönders an.

Elisabeth Völlings, bisher schon gewählte Beisitzerin im Vorstand, betonte in ihrer Vorstellungsrede die weitere Notwendigkeit und Kontinuität eines Flüchtlingsrates in Krefeld. Wie in der Vergangenheit müsse sich der Flüchtlingsrat weiterhin als Lobby für die in Krefeld Schutz suchenden Geflüchteten verstehen, sich politisch in Entscheidungen der Kommunalpolitik einmischen und das menschenrechtliche Totalversagen der EU an den europäischen Außengrenzen so lange thematisieren und kritisierten, bis dort wenigstens humane Mindeststandards Realität würden.

Tatjana Schremmer, langjähriges Mitglied im Flüchtlingsrat und Aktivistin bei Seebrücke, stellte in ihrer Vorstellung ihre Sorge um die Weiterexistenz des Flüchtlingsrates in den Vordergrund. Sie hoffe zudem auf eine gute Zusammenarbeit im Vorstandsteam und weitere Unterstützung durch die Mitgliedschaft.

Mit der Wahl der Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden ist der Vorstand laut Vereinsgesetz vollständig. Die bereits im vergangenen Jahr gewählten Simone Cordes (Schatzmeisterin) und Angelika Kleinschmidt (Schriftführung) komplettieren den Vorstand gemäß der Satzung.

Einladung: Theater in der List – Theaterstück: „Das Boot ist voll!“

Mittwoch, 28.09.22 18.30 Uhr

Kulturzentrum Südbahnhof, Saumstraße (Eintritt: frei / Spende erbeten) –> Flyer

„Das Boot ist voll!“ erzählt die berührende Geschichte des Eisdielenbesitzers Vito Fiorino, der vor der Küste Lampedusas zum Lebensretter wird. Das Einpersonenschauspiel handelt von Respekt und Miteinander. Vito erzählt, wie man lebt, wenn man dutzende Menschen gerettet und Hunderte sterben gesehen hat. „Das Boot ist voll!“ bringt sein Leben und die Gedanken auf die Bühne, Lampedusa wurde zum Synonym für Flucht und europäisches Versagen im Mittelmeer. Die Geschichte von Autor Umberto Ricco beruht auf einer wahren Begebenheit.

Eine Veranstaltung von Seebrücke Krefeld in Kooperation mit Werkhaus e.V. im Rahmen der bundesweiten Interkulturellen Woche.

Berlinfahrt Ulle Schauws

Mitglieder des Flüchtlingsrates und Geflüchtete auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Ulle Schauws (Grüne) 4 Tage auf Bildungsfahrt in Berlin

5 Ehrenamtler/innen des Flüchtlingsrates plus 11 Geflüchtete aus dem Kosovo, Syrien, Afghanistan und Iran konnten jetzt auf Einladung von Ulle Schauws in der letzten Ferienwoche die Hauptstadt besuchen.

Das umfangreiche Programm der Bildungsfahrt – finanziert vom Bundespresseamt – diente der politischen Information und sollte den Teilnehmer/innen der insgesamt 47 köpfigen Gruppe die Geschichte Deutschlands und die politischen Abläufe in der Berliner Republik näher bringen. Bestandteil der Bildungsfahrt waren u.a. ein Besuch im Bundestag mit Besichtigung der Reichstagskuppel, Erläuterungen zum und Besichtigung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas sowie eine Führung durch den sog. Tränenpalast, in dem die Geschichte der geteilten Mauerstadt eindrucksvoll dokumentiert ist.

Willkommener, überaus erfreulicher Nebeneffekt dieser Fahrt: In vielen informellen Gesprächen lernten andere Teilnehmer/innen „außerhalb der Untergruppe Flüchtlingsrat“ im Austausch mit ihren Mitreisenden Flüchtlingsschicksale kennen und besser verstehen.

Der Vorstand des Flüchtlingsrates bedankt sich herzlich bei Ulle Schauws und ihrem Mitarbeiter Karsten Ludwig für die Ermöglichung dieser Fahrt!

Gruppenfoto der Besuchergruppe eines Abgeordneten im Deutschen Bundestag in Berlin.
Gruppe Flüchtlingsrat

Picknick im alten Stadtbad – Fotos

Das Picknick im alten Stadtbad von Krefeld, Eingang Gerberstraße, war ein frohes, bunt gemischtes Zusammentreffen. Ein Dank an die „Freischwimmer“, die uns das Gelände zur Verfügung stellten. Für das leibliche Wohl war in jeder Hinsicht gesorgt: Alle hatten Speisen mitgebracht, die Getränke gab es vor Ort.
Es gab viele angeregte Gespräche und am Ende wollten einige gar nicht gehen…
Das gab Anlass, über ein weiteres Picknick in naher Zukunft nachzudenken. Vielleicht sogar mit Musik und Spielmöglichkeiten für Kinder.

Pro Asyl – Bleiberecht ist Recht auf Zukunft

Bei der Pro Asyl- Kampagne mitmachen und Mail an Innenminister/innen der Länder senden!

Wer lange hier lebt, muss bleiben dürfen!

Mehr als 100 000 Geflüchtete, die schon lange in Deutschland leben, müssen ständig befürchten, abgeschoben zu werden!

Jetzt bei der Pro-Asyl Aktion „Recht auf Zukunft“ mitmachen!  Die Innenminister/innen auffordern, die Betroffenen zu schützen und Abschiebungen zu unterlassen!

Mehr Infos –> Link